Newsletter #08

Liebe Freund*innen,

da sich die Lage weiter zuspitzt und wir daher viel zu tun haben, hat dieser Newsletter auf sich warten lassen. Aber es ist uns wichtig, trotz der sich überschlagenden Ereignissen von den Angriffen des türkischen Militärs auf Maxmur und Schengla, das Zusammenziehen von Truppen an der Grenze und dem Abzug der US-Truppen, mit euch unsere Arbeiten der letzten Monate zu teilen. Zur aktuellen Situation und wie wir auf diese reagieren, werden wir in den nächsten Tagen mehr bereichten.

Wir hoffen das auch dieser Newsletter einen kleinen Einblick in unsere Arbeiten geben kann.

Anfang November haben wir das Buch “Make Rojava Green Again” veröffentlicht. Es ist online erhältlich und kann hier gekauft werden. Neu ist auch die italiensiche Version erhältlich. Die deutsche Übersetzung wird die nächste sein die erscheinen wird und ist über unsere Freund*innen bei Black Mosktio erhältlich sein. Bei Black Moskito können auch wunderschöne Make Rojava Green Again T-Shirts bestellt werden.

In nächster Zeit werden wir das Buch auch in weiteren Sprachen wie Französisch, Schwedisch, Spanisch, Griechisch, Türkisch und Kurdisch veröffentlichen. Wenn du uns unterstützen möchtest mit der Übersetzung in eine andere Sprache, melde dich bei uns.

Neben vom Buch waren die Entwicklungen in den letzten Monaten hier sehr intensiv und es gab grosse Fortschritte in der Internationalistischen Kommune von Rojava. Am Ende des Sommers haben wir ein wichtiges Projekt begonnen: Einen Park in Erinnerung an alle Internationalist*innen, die in Rojava Sehid gefallen sind, der Name ist Parka Sehidên Enternasyonal. Dafür wurde eine ganze Fläche zwischen den Gebäuden neu gestaltet: Steinwege, ein Brunnen und die ersten Bäume auf dem Boden der Kommune bilden den neuen Park. Pünktlich zu Beginn der Regenzeit vor einigen Wochen konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Die ofizielle Einweihung des Parkes fand zusammen mit der Abschlusszeremonie des letzten Bildungszyklus der Sehid Helin Qerecox Akademie statt.

Danach gingen viele Freund*innen zu verschiedenen Orten in Rojava um dort Teil der zivilen Arbeiten dieser Revolution zu sein. Die Leute, die in der Kommune blieben, fokusierten sich auf andere bauliche Arbeiten. Zum Beipsiel setzten wir unsere ökologische Arbeit fort, indem wir die erste grossangelete Baum-Pflanz-Aktion gestartet haben. 300 Olivenbäume wurden auf dem Gelände gepflanzt. Die Olivenbäume haben wir von einem Baum-Kollektiv aus der Nachbarschaft bekommen. Während der Zeit des Afrin-Krieges wurden viele Setzlinge von Olivenbäumen aus Afrin gerettet und in andere Teile von Rojava gebracht um grossflächig Olivenhaine anlegen zu können.

Zur Bewässerung wollen wir ein ökologisches Wasserverwertungssystem aufbauen. Der erste praktische Schritt waren Recherchen und Diskusisionen zu einem Grau- und Schwarz-Wasser System. Sobald die Regenzeit vorbei ist, muss es einsatzfähig sein.

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, hat die autonome Frauentruktur der Kommune ein Statement publiziert. Kurz zuvor wurde auch ein Text zu Patriarchat und Internationalismus auf der Homepage veröffentlicht. In der Onlineversion beider Artikel kannst du auch die Fotos der Wandbilder finden, die wir in den letzten Wochen gemalt haben. Die Autonome Frauenstruktur beteiligte sich im Dezember am langen Marsch der jungen Frauen.

Mit Begeisterung verfolgten wir die Aufstände der Gillets-jaunes-Bewegung. In den letzten Tagen haben wir dazu ein Statement geschrieben und ein Video mit Stimmen aus der Bevölkerung von Rojava gemacht. Wir haben die Erklärung von Commercy, Frankreich geteilt und uns in unserem Statement darauf bezogen.

Die letzten Wochen haben wir auch einige sehr gute Hintergrundartikel geteilt. Eine Analyse zu Internationalismus und Revolutinärer Führung, sowie ein Gastartikel zu den Kämpfen der Mapuche.

Ein wichtiger Teil unserer Medienarbeit gilt der Erinnerung an die Sehids, die in dieser Revolution gefallen sind. Im Kampf gegen den Islamischen Staat ist vor 2 Monaten Şehîd Şahîn Qereçox (Farid Medjahed) in der Nähe der Stadt Hajin gefallen. Zum 20. Jahrestag des Todes von S. Rohani haben wir einen Video zu ihrem Gedenken gemacht. (Leider ist unser youtube channel geschlossen worden – wir sind aber dabei für dieses Problem eine Lösung zu finden)

Wir sind glücklich dass die Inhalte unserer Hompage auch auf verschiedene Sprachen übersetzt wurde und bedanken uns herzlich für die Hilfe. Neben Englisch, können unsere Inhalte in Französisch, Italienisch, Spanisch, Deutsch, Kurmanci, Schwedisch, Griechisch, Polnisch und Russisch gelesen werden. Schaus dir an!

Besonders in Hinblick auf einen möglichen Krieg, möchten wir unsere Medienarbeit ausweiten. Um dies möglich zu machen, sind wir auf eure Hilfe angewiesen – wir brauchen eine bessere Ausrüstung und dazu das nötige Geld. Wir bitten euch uns zu helfen, damit wir mit unserer Arbeit von hier aus weitermachen können, damit wir dokumentieren was um uns herum geschieht um es mit der Welt zu teilen.

Wir möchten unsere Nachricht damit abschliessen, dass wir Mut geben möchten in der aktuellen Situation. Die Propaganda-Maschinerie des türkischen Staates läuft gerade auf Hochtouren, viele Kräfte werden an den Grenzen zusammengezogen und die Aussagen der türkischen Politiker sind klarer den je. Von hier aus können wir ganz klar sagen: Der Angriff der faschistischen Türkei auf Rojava wird stattfinden. Es ist nur noch nicht klar wann ganue, aber er kann jeden Moment erfolgen. Wir, aber auch die Gesellschaft und alle Strukturen, treffen die Vorbereitungen für einen solchen Fall. Das Gleiche wird das Projekt „Make Rojava Green Again“ tun. Wir werden unsere Medienarbeit fortführen und alle auf dem Laufenden halten. Heute oder Morgen werden wir ein Statement der Kommune zu dem bevorstehenden Krieg veröffetlichen. Dieses findet ihr dann auch unserer Seite. Für den Moment bitten wir nun alle sich vorzubereiten, redet mit euren Freund*innen und Bekannten, denkt nach über Kampagnen, konkrete Aktionen, Medienkontakte und überlegt euch, wie wir diesen Kreig gewinnen können!

Revolutionäre Grüße

Internationalistische Kommune in Rojava

16. Dezember 2018

** Wir suchen nach Übersetzer*innen, besonders wenn sich die Lage hier zuspitzt. Wenn du dir vorstellen kannst etwas zu übersetzen, schreibe uns deine Sprachen und Verfügbarkeit an: [email protected] .

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