Wir haben den offenen Brief, der von Euch an Merkel geschrieben wurde, gelesen und uns über Euer Zusammenkommen und die gemeinsame Initiative sehr gefreut. Als Internationalistinnen und Internationalisten, die in Kurdistan und Rojava auf unterschiedliche Art und Weise Teil der Revolution und des Freiheitskampfes sind, als Genossinnen und Genossen Eurer Kinder, mit denen einige von uns schöne, wertvolle und unvergessliche Zeiten und Momente verbracht haben, ist die Erinnerung der Gefallenen die höchste Priorität in unserem Leben und Kampf.
Wenn es auf einen solchen Brief auch keine Antwort der deutschen Bundeskanzlerin geben sollte, wenn Euer Anliegen offizielle, öffentliche Gedenkstätten zu benennen auf keine positive Reaktion der staatlichen Behörden treffen sollte, so seid Euch dennoch bewusst, dass das Andenken Eurer Kinder nicht von diesen Personen und Institutionen abhängt und auch nicht daran gemessen wird.
Heute existieren tausende Frauen und Männer, die sowohl hier in Kurdistan, als auch in anderen Teilen der Welt, das Andenken an Ş. Nûdem, Ş. Avaşîn, Ş. Şiyar, Ş. Bager und Ş. Andok in ihren Herzen mit sich tragen und es sich zum Ziel gemacht haben, sie nicht sterben, sondern leben zu lassen. Wir sind Eure Kinder und wir werden als Brüder und Schwestern Eurer Söhne und Töchter nicht loslassen, bis wir nicht ihre Träume, Ideen und Vorstellungen haben Wirklichkeit werden lassen. Sie sind für uns Quelle der Kraft und Hoffnung und zeigen uns den Weg, den wir zu bestreiten haben.
In diesem Sinne schicken wir Euch aus Rojava die herzlichsten Grüße! Fühlt Euch von uns umarmt! Gemeinsam werden wir dem türkischen Faschismus sein Ende bereiten und eine bessere Welt aufbauen!
Şehîd namirin!
Internationalist Commune of Rojava,
20.10.2020
Den Brief findet ihr unter https://internationalistcommune.com/schluss-mit-turkischen-kriegsverbrechen/