In den letzten Tagen kam es wiederholt zu Angriffen des türkischen Staates in der Grenzregion um die Städte Kobane und Gire Spi. Bei den Angriffen fielen bereits zwei Kämpfer*innen der Verteidigungseinheiten und ein 12-jähriges Mädchen. Die Angriffe folgten der Ankündigung Erdogans auf einem Treffen mit den Regierungschefs aus Frankreich, Deutschland und Russland. Erdogan erklärt auch östlich des Euphrates Krieg führen zu wollen.
Wir schließen uns den Aufrufen von KCK, KNK und der Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger) in Europa an. Heute, am “World-Kobane-Day”, rufen wir alle demokratischen Kräfte dazu auf sich an den geplanten Aktionen und Demonstrationen zu beteiligen und darüber hinaus aktiv zu werden. Mit dem Geist Kobanes werden wir erneut zeigen, wie die weltweiten Kämpfe zusammenhängen und werden Schulter an Schulter den Vormarsch des Faschismus und die Angriffe auf Rojava stoppen.
Wie auch in Europa gab es auch in Rojava bereits viele Aktionen. Und auch wir waren heute in Tirbe Spi bei einer Großdemonstration mit knapp 10.000 Menschen dabei. Wir wollen einige Eindrücke mit euch teilen. Und da unsere Kämpfe verbunden sind, grüßen wir unsere Genossinnen und Genossen in Winterthur, Schweiz, welche heute Abend ihre Solidarität auf die Straße tragen.
Grußwort der Internationalistischen Kommune in Rojava
Liebe Genossinen und Genossen, wir als InternationalistInnen der internationalistischen Kommune grüssen euch kämpferisch aus Rojava. Zusammen mit der Bevölkerung von Rojava waren wir heute auf der Strasse gegen die erneuten Angriffe seitens des türkischen Staates. Damit setzten wir ein starkes Zeichen. Und heute jährt sich auch der Weltkobane-Tag. Dieser Tag wurde inmitten des Widerstands von Kobane 2014 ausgerufen. Damit wurde die ganze Welt aufmerksam auf die Entschlossenheit und den Kampfgeist der Revolution in Rojava.
Dass wir heute erneut auf der Strasse sind, zeigt, dass die Angriffe auf Rojava Kontinuität haben. Es zeigt aber auch, dass der Widerstand dagegen umso entschlossener wird.
Die Demo in Tirbe Spî mit knapp 10 000 Menschen wurde angeführt von einem kämpferischen Frauenblock, welcher lautstark die Angriffe auf die Dörfer rund um Kobane und die Stadt Gire Spi verurteilte. Alle zusammen riefen wir die Menschen Rojavas und weltweit dazu auf, ihre Revolution gegen die imperialistischen und faschistischen Angriffe zu verteidigen. Als InternationalistInnen trugen wir ein Transparent mit der Aufschrift: „Mit dem Geist des Kampfes von Kobane werden wir den internationalen Befreiungskampf gewinnen!“
Nach dem Gipfel der Türkei, Deutschland, Frankreich und Russland geht Erdogan erneut in die Offensive. Das zeigt einmal mehr, dass Rojava nicht nur dem türkischen Regime, sondern allen imperialistischen Staaten ein Dorn im Auge ist. Zu recht: Denn Rojava ist gegenwärtig die wohl wichtigste revolutionäre Perspektive. Hier wird eine befreite Gesellschaft von unten aufgebaut und erfolgreich verteidigt. Insbesondere die Frauen spielen eine zentrale Rolle, auch das ist einzigartig in der Geschichte. Sie treiben die Revolution in allen Bereichen vorwärts. Darum muss Rojava verteidigt werden, hier und international: Denn der Kampf für die Revolution in Rojava ist auch unser Kampf für die Revolution weltweit. Darum ist es wichtig, dass gerade auch in Europa den Herrschenden ihr ruhiges Hinterland vermiest wird. Und dass sie wissen, dass sie nicht nur in Rojava, sondern weltweit mit entschlossenem und starkem Widerstand rechnen müssen. Und zwar bei jedem Angriff!
Wir grüssen euch und wünschen euch eine kämpferische Demo, in Erinnerung an den erfolgreichen Widerstand von Kobane und seine Gefallenen sowie gegen die erneuten Angriffe des türkischen Regimes.
Hoch die internationale Solidarität
Jin Jiyan Azadi
Biji berxwedana Konbanê